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WM-Absage: Der Entscheid liegt bei den Behörden

(Keystone-SDA) Dass die Eishockey-WM in Zürich und Lausanne ab 8. Mai trotz der Coronakrise stattfindet, ist unwahrscheinlich. IIHF-Präsident René Fasel, zögert aber mit der Absage. Er verweist auf Bund und Kantone.

Es war eigentlich alles angerichtet für die grosse Eishockey-Party: Im Zürcher Hallenstadion, wo die Schweiz am 8. Mai zum WM-Start das russische Team empfangen hätte, glänzte das Logo der Titelkämpfe auf dem frisch geputzten Eis. Im Vorverkauf sind bis jetzt über 300‘000 Tickets weggegangen.

Für René Fasel wäre es die 26. Weltmeisterschaft als IIHF-Präsident gewesen, die dritte in der Schweiz und die letzte – vor seinem angekündigten Rücktritt im kommenden September: «Dieses Turnier ist ganz speziell für mich», sagt er im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Doch jetzt bringt die Corona-Krise alles durcheinander. Im Hallenstadion veranlasste Stadiondirektor Philipp Musshafen schon am Donnerstag das Abtauen des Eises. Dass die Maschinen in diesem Frühling nochmals angeworfen werden, ist nur noch ein kühner Traum.

Mit Ausnahme der russischen KHL haben alle Ligen ihren Betrieb gestoppt oder zumindest unterbrochen. «Unter diesen Umständen ist es für die Nationalmannschaften sehr schwierig, sich auf das Turnier vorzubereiten», so Fasel. «Die Zeichen verdichten sich, dass das Turnier nicht stattfindet.»

In der kommenden Woche hat die IIHF ein (weiteres) Krisenmeeting mit den nationalen Verbänden angesetzt. René Fasel sagt aber, dass es nicht in den Händen der IIHF liege, ob die WM durchgeführt wird oder nicht: «Der Entscheid liegt nicht bei uns, sondern bei Bund und Kantonen. Noch arbeiten wir so weiter, dass ab dem 8. Mai in Zürich und Lausanne gespielt werden könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.»

Dank Reserven von 25 Millionen Franken und einer 2012 abgeschlossenen Versicherung «gegen Krieg, Terror und Naturkatastrophen» wird die IIHF zumindest wirtschaftlich nicht in Schwierigkeiten geraten. «Wir sind auf der sicheren Seite», so Fasel.

Das gilt aber nur für den internationalen Verband. Der Schaden für die Schweizer Organisatoren wäre bei einer Absage riesig. Fasel: «Der lokale Veranstalter hat in der Regel einen garantierten Gewinn von 1,5 Millionen Franken. Noch schwerer trifft es wohl die Privatwirtschaft und das Gastgewerbe in Zürich und Lausanne. Insgesamt beträgt die Wertschöpfung aus einem WM-Turnier rund 100 Millionen Franken.»

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